Nach einem Einbruch in ihre Büros am 27. Mai 2024 sieht sich die medico-Partnerorganisation CODIGO DH gewzungen, ihre Geschäftsstelle vorübergehend zu schliessen. Angesichts der Bedrohung für die Sicherheit ihrer Teams fordern sie staatliche Schutzmassnahmen, um ihre Arbeit fortsetzen zu können.

In der Nacht des 27. Mai 2024 wurden bei einem Einbruch in die Büros von CODIGO DH verschiedene Wertgegenstände wie Laptops, Kameras und Geld gestohlen. CODIGO DH sorgt sich nicht nur um den materiellen Verlust, sondern vor allem um die sensiblen Informationen zu den begleiteten Fällen, die sich auf den gestohlenen Geräten befinden könnten.

medico international schweiz unterstützt die Organisation seit ihrer Gründung im Jahr 2010. Die Menschenrechtsorganisation CODIGO DH setzt sich im Süden Mexikos mit medizinischer, psychosozialer und juristischer Begleitung für die Durchsetzung der Menschenrechte ein. Zu den Betroffenen und Überlebenden von Menschenrechtsverletzungen gehören auch Menschen, die unter schwerer staatlicher Gewalt wie Folter und willkürlicher Inhaftierung gelitten haben. CODIGO DH arbeitet zudem mit indigenen Gemeinschaften und Frauen, die unter Gewalt leiden, und schult staatliche Behörden.

Die Mitarbeitenden von CODIGO DH fürchten um ihre Sicherheit, da es immer mehr Hinweise darauf gibt, dass der Einbruch ein Einschüchterungs- und Repressionsversuch gegen ihre legitime Arbeit zum Schutz der Menschenrechte war. Bereits in der Vergangenheit wurden die Organisation und ihre Mitarbeitenden mehrfach bedroht, eingeschüchtert und überwacht. Zudem gab es bereits zwei vorherige Einbrüche.

medico international schweiz ist zutiefst besorgt über die jüngste Bedrohung unserer Partnerorganisation. Wir fordern von den mexikanischen Behörden eine unabhängige Untersuchung des Vorfalls, um den Fall aufzuklären und die Schuldigen zur Rechenschaft zu ziehen. Von den Schweizer Behörden erwartet medico, dass sie diesen Forderungen Nachdruck verleihen. medico international schweiz hat sich der Urgent Action der OMCT (Organisation Mondiale contre la Torture) angeschlossen und wird den Fall weiter verfolgen.