Zahlreiche alte Menschen in Vietnam leben nicht nur ohne familiäre Unterstützung (siehe Projekt «Gesundheit für alte Menschen» [Link]), sie haben oft auch gesundheitliche Probleme und/oder körperliche Beeinträchtigungen, die auf den Vietnamkrieg zurückzuführen sind. In der Provinz Thua Tien Hue leben nach offiziellen Statistiken heute noch über 2'000 Kriegsversehrte, unter ihnen über 1'500 schwer versehrte. Noch zählt die Provinz über 500 Personen, welche während des Krieges direkt dem dioxinhaltigen Agent Orange ausgesetzt waren. Die Zahl der Opfer von Agent Orange in der 2. und 3. Generation geht in die Tausende. Agent Orange hat im Süden des Landes die Menschen und Natur sehr schwer geschädigt. Nebst den eigenen gesundheitlichen Folgen sind die inzwischen alten Eltern mit schwerstbehinderten erwachsenen Kindern konfrontiert und sorgen sich um deren Zukunft.
medico international schweiz unterstützt die Aus- und Weiterbildung von freiwilligen Gesundheitspromotor*innen, die in der Betreuung und Pflege von alten Menschen das staatliche Gesundheitssystem ergänzen. Die freiwilligen Gesundheitspromotor*innen in der Region Hué werden spezifisch für die Betreuung von Menschen mit Beeinträchtigungen und chronisch kranken Menschen geschult und es werden rechtliche Grundlagen gelehrt. So werden die Freiwilligen auch zu Promotor*innen für die Rechte und die Würde sowie die gesellschaftliche Inklusion von Menschen mit Beeinträchtigungen.
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The Association of the Elderly of Hue (Vereinigung alter Menschen, AoE) ist Teil des nationalen vietnamesischen Netzwerkes Fatherland Front, das bereits 1955 gegründet wurde und arbeitet mit einer breiten Struktur von Freiwilligen. Das Ziel der AoE ist die Verbesserung der Lebensqualität alter Menschen durch die Unterstützung von lokalen Strukturen und die Betreuung alter Menschen durch freiwillige Gesundheitspromotor*innen. Im Projekt für Agent Orange Opfer sind die Aufgaben auf die speziellen Bedürfnisse der Betroffenen fokussiert.