2024 fand in Kuba zum dritten Mal die Aktionswoche zum Internationalen Tag der afro-lateinamerikanischen, afro-karibischen und Diaspora-Frauen statt. Initiiert wurde das Event von der Articulación de Mujeres Afrofeministas Cubanas (AfroC), einem Netzwerk afrokubanischer, feministischer und anti-rassistischer Aktivist*innen. Das Kollektiv setzt sich für die Ermächtigung afrikanisch abstammender Frauen ein, um die Muster von Patriarchat, Heteronormativität, Rassismus und Klassismus in einer von sozialer Ungerechtigkeit geprägten Gesellschaft zu durchbrechen.

Die afrokubanische Kultur ist ein wichtiger Bestandteil der kubanischen Identität. Dennoch bleibt der historische Rassismus in Kuba weiter präsent. Die Geschichte der Afrokubaner*innen ist eng mit der Kolonisation Kubas wie auch den sozialen Bewegungen in der Geschichte des Inselstaates verbunden. Im Rahmen der diesjährigen Aktionswoche «Jornada cubana por el día internacional de la mujer afrolatina, afrocaribeña y de la diáspora» fanden unter anderem ein zweitägiges Kolloquium zu Afrofeminismus und Intersektionalität in Aktivismus, Kommunikation und Forschung statt sowie ein Markt für afrokubanische Produkte, musikalische Darbietungen, eine Kunstausstellung und Ehrungen der Pionierinnen des Afrofeminismus Leyda Oquendo und Gladys Egües. Das Interesse war gross: Die Besucherzahl überstieg die Erwartungen der Organisatorinnen und es wurde breit in den Medien darüber berichtet.

Die Planung, Konzeption und Umsetzung der Aktionswoche basieren auf Selbstorganisation und kollektiver Zusammenarbeit der Mitglieder von AfroC. Unterstützt wird das Event mittlerweile von zivilgesellschaftlichen Gruppen, dem kubanischen Ministerium für Kultur und der Fakultät für Philosophie, Geschichte und Soziologie der Universität von Havanna. medico international schweiz hat die afrokubanische Aktionswoche 2024 mit einem einmaligen Beitrag unterstützt. Eine langfristige Projektpartnerschaft mit AfroC wird derzeit geprüft.

Jetzt für die medico-Projekte in Kuba spenden!

Ausführende Partnerorganisation

Die Articulación de Mujeres Afrofeministas Cubanas (AfroC, Netzwerk afrofeministischer Frauen Kubas) entstand 2022 als Initiative einer Gruppe von Aktivistinnen, die sich zusammenschlossen, um in Kuba den Internationalen Tag der afro-lateinamerikanischen, afro-karibischen und Diaspora-Frauen am 25. Juli zu feiern. Das Netzwerk besteht aus feministischen und antirassistischen Aktivistinnen, die gemeinsam gegen Rassismus und das Patriarchat kämpfen und die Autonomie und Vielfalt aller Gruppen und Menschen respektieren wollen, aus denen es besteht. Verbunden sind die Frauen der AfroC auch mit den langjährigen medico-Partner*innen der Psychodrama-Sektion in Havanna, Kuba.