Inmitten des Krieges in Nordostsyrien treibt die Frauenbewegung den gesellschaftlichen Wandel weiter voran. Während die Selbstverteidigungskräfte Rojavas gegen Angriffe islamistischer Milizen und der türkischen Armee kämpfen, werden in den selbstverwalteten Gebieten feministische Projekte umgesetzt. Eines davon ist die neue mobile Klinik von Heyva Sor A Kurd für Frauen, homosexuelle und trans Personen.
Bukeles Regierung schränkt hart erkämpfte Frauenrechte massiv ein: Sexualerziehung ist verboten, und die Fälle sexualisierter Gewalt steigen. Die Gruppe «Mujeres Libres» entwickelt dennoch kreative Wege, um Jugendliche aufzuklären und zu stärken.
Ende März fand in Havanna das VII. Feministische Psychodramatreffen des Red Sur-Sur (Netzwerk Süd-Süd) statt. Das Treffen bot einen Raum für Austausch, für kollektives Lernen und innere Veränderungen sowie für Feierlichkeiten und internationale Solidarität.
In El Salvador kämpfen 73 Frauen für ihre «würdevolle Wiedereingliederung», nachdem sie wegen geburtshilflicher Notfälle kriminalisiert wurden und lange Haftstrafen absolvieren mussten. Im Interview erzählt Teodora Vásquez von der Vereinigung Mujeres Libres (Freie Frauen), was die Freilassung von Lilian als letzte Inhaftierte für die Frauengruppe bedeutet und wie sie bei den Mujeres Libres arbeiten.
Lange war die Casa de la Mujer in Nueva Guinea primär ein Geburtshaus. Seit 2007 sind in Nicaragua Geburten nur noch im Spital erlaubt. Für das Frauenhaus und die Hebammen brachte dies viele Veränderungen – doch der Einsatz für die Rechte und die Gesundheit der Frauen bleibt.
Sich im stark religiös geprägten El Salvador als Feministin zu bezeichnen kann einschneidende Folgen haben. Unter der aktuellen rechtspopulistischen Regierung ist es sogar gefährlich. Inwiefern kann in ländlichen Gebieten eine feministische Perspektive auf die Gesundheitsversorgung entwickelt und umgesetzt werden? Eine Annäherung am Beispiel des Engagements der Hebammen von Suchitoto.
«Wir bestehen trotz Angriffen und Kriegsdrohungen auf das freie Leben! Wir teilen Wissen, heilen Krankheiten, stärken die Selbstorganisierung der Frauen und der Gesellschaft: So verstehen wir unsern Teil an der gesellschaftlichen Selbstverteidigung und der Frauenrevolution.»
Die Quartierinitiativen von AfroAtenAs vernetzen verschiedene Bevölkerungsgruppen und Generationen und stärken so das soziale Gefüge. In der aktuellen Gesundheits- und Versorgungskrise sind Selbstorganisation und Zusammenhalt, aber auch internationale Solidarität besonders wichtig.
Das letzte Jahr war geprägt von der stetigen Sorge um unsere Kolleg*innen in Nicaragua. Im zunehmend autoritären Kontext geraten insbesondere Frauenorganisationen stark unter Druck. Mutig führen die medico-Projektpartner*innen ihre Arbeit weiter, wir unterstützen sie solidarisch.
In autokratischer Manier schafft Präsident Nayib Bukele soziale Errungenschaften in Bildung, Gesundheit und Frauenrechte ab und schränkt den Handlungsspielraum von lokalen NGOs ein. Dagegen regt sich breiter Widerstand, auch von Seiten unserer Projektpartner*innen.
Der Fokus der medico-Projektarbeit in Nicaragua liegt auf dem Kampf gegen geschlechterspezifische Gewalt und der Bildung in sexueller und reproduktiver Gesundheit. Das Selbstbewusstsein und die Handlungsfähigkeit von jungen Frauen soll gestärkt werden, damit sie ihre Zukunft autonomer gestalten können.
Drohungen, Gewalt und Repressalien prägen in El Salvador den Alltag – auch den von Gesundheitsarbeiter*innen. Die medico- Projektpartner*innen stellen sich mutig den Gefahren und kämpfen weiter für eine gerechtere Gesundheitsversorgung und für mehr Schutz für Frauen.
Magdalena kämpfte während des Bürgerkrieges in der Guerilla und erlitt in dieser Zeit einen Gehörverlust. Nach dem Krieg schloss sie sich der Selbsthilfevereinigung kriegsversehrter Menschen (AGPD) an und war in verschiedenen Funktionen für den langjährigen medico-Partner tätig. Magdalena erläutert uns, wie sie dieses Engagement als Frau* gestärkt hat.
Auch unter einer extrem angespannten wirtschaftlichen und sozialen Lage denken die medico-Partner*innen in Kuba gar nicht daran, aufzugeben. Sie kämpfen, sind ausdauernd und erfinderisch. Im Schutz der Schwächsten sind sie auf internationale Solidarität angewiesen.
Delia Cornejo, Mitgründerin der Frauen*organisation Las Mélidas (MAM), leitet das feministische Psychodramazentrum in San Salvador. Sie und weitere Kolleginnen der Mélidas wurden von der Psychodramaexpertin Ursula Hauser zu Psychodramatikerinnen ausgebildet. «In El Salvador müssen wir diese Gruppentherapie-Methode feministisch und politisch ausrichten,» ist Delia überzeugt, «sonst wird sie der komplexen Realität der Menschen nicht gerecht.»
Im Nordosten Syriens haben Frauen verwirklicht, was vielerorts auf heftigen Widerstand stossen würde: Ein Dorf von Frauen für Frauen – Jinwar auf Kurdisch. Seit 2020 unterstützt medico international schweiz das lokale Gesundheitszentrum.
El Salvador hat eines der repressivsten Abtreibungsgesetze weltweit. Ein Schwangerschaftsabbruch ist unter allen Umständen verboten. Doch damit nicht genug: Auch Frauen, die eine Früh- oder Fehlgeburt erlitten haben, werden als Mörderinnen zu drakonischen Haftstrafen verurteilt. Die junge Filmemacherin Celina Escher hat Die 17 zwei Jahre lang mit der Kamera begleitet.