Jahrespartnerschaft 2024/2025

Shengal: Eine mobile Klinik für die Ezid*innen

Die Einsatzteams der Nahri-Organisation sichern die medizinische Grundversorgung in der Region Shengal im Nordirak. Mit ihrer regelmässigen Präsenz in den Bergen und Flüchtlingslagern bieten sie dringend benötigte Hilfe für die ezidische Bevölkerung.

Maja Hess

Liebe Spenderin, lieber Spender
 
Am 3. August jährte sich der mörderische Angriff des selbsternannten «Islamischen Staates» gegen die Ezid*innen zum zehnten Mal. Bis zu 10 000 Menschen wurden 2014 getötet, rund 7000 Frauen und Mädchen verschleppt und als Sklavinnen ausgebeutet, zehntausende vertrieben. Noch immer schwebt die dunkle Wolke des Genozids gegen die Ezid*innen über der Shengal-Region im Norden des Iraks, noch ist die tiefsitzende Angst nicht überwunden.

Im November 2023 begleitete ich die mobile Klinik der medico-Partnerorganisation Nahri. Die Fahrt von Mossul in das Shengal-Gebiet, eine Strecke von circa 130 Kilometern, dauerte wegen der über 20 Checkpoints mehrere Stunden. Als wir in der kargen Berglandschaft ankamen, warteten die Menschen bereits. Die mobile Klinik ist für sie ein Lichtblick  – ein Zeichen, dass sie nicht ganz vergessen sind. Mehr als 100 000 Ezid*innen sind nach der Befreiung des Gebietes vom IS zurückgekehrt. Sie leben noch immer in Zeltlagern, provisorischen Häusern, halb zerstörten Unterkünften. Die Zentralregierung in Bagdad tut kaum etwas für die Region. Internationale Organisationen haben sich zurückgezogen. Fernab der Weltöffentlichkeit kämpfen die Ezid*innen weiter gegen die Traumata und für ein selbstbestimmtes Leben.
 
Mit der Jahrespartnerschaft 2024/2025 leisten wir einen konkreten Beitrag zur Sicherung der medizinischen Grundversorgung in der Shengal-Region. Wir wollen an die schrecklichen Ereignisse sowie die Rettungsaktionen der kurdischen Kämpfer*innen von 2014 erinnern und über den anhaltenden Kampf der Ezid*innen für Selbstbestimmung informieren.

Ihre Spende hilft, die mobile Klinik der Nahri-Organisation mit Medikamenten auszustatten sowie das medizinische Personal zu entlöhnen – und rettet damit Leben. Danke für Ihre solidarische Unterstützung!