bildlegende
Aufgrund des aktuellen Krieges können die Psychodrama-Ausbildungen und -Supervisionen durch Maja Hess und Ursula Hauser nicht vor Ort durchgeführt werden. Die beiden Psychodramatikerinnen stehen jedoch, soweit möglich, mit ihren palästinensischen Fachkolleginnen in Verbindung und führen auf deren Wunsch virtuelle Psychotherapien und Supervisionen durch. Die Teams des Gaza Community Mental Health Programme (GCMHP) bieten derweil weiterhin psychiatrische Erste Hilfe und Notfallinterventionen in Notunterkünften, Flüchtlingslagen sowie bei Hausbesuchen an und vermitteln Kontakte zu medizinischen Einrichtungen > siehe Nothilfe Gaza
Seit 1998 reisen Maja Hess, Ärztin und Präsidentin von medico international schweiz, und Ursula Hauser, Psychoanalytikerin und Psychodramatikerin, regelmässig nach Palästina und leiten dort Psychodrama-Ausbildungen und -Supervisionen. 2014 bis 2017 bildeten Expert*innen des Kölner Szenen - Institut für Psychodrama zudem palästinensische Fachpersonen aus dem psychosozialen Bereich in Kinderpsychodrama aus und begleiten diese bis heute.
Die diplomierten palästinensischen Psychodramatiker*innen wenden die gelernten Psychodrama-Techniken als festen Bestandteil in ihrer Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und Frauengruppen wie auch in der Krisenbewältigung in Flüchtlingslagern an. Zudem unterstützen sie sich gegenseitig in der Bewältigung privater Ängste und Sorgen sowie bei schwierigen Fällen aus dem Arbeitsalltag.
In Zusammenarbeit mit dem Gaza Community Mental Health Programme (GCMHP) führen die beiden Psychodramaexpertinnen Maja Hess und Ursula Hauser jährlich mehrtätige Weiterbildungs-Workshops und Supervisionssitzungen mit den palästinensischen Fachpersonen durch. Dabei werden die Kompetenz und das Selbstbewusstsein der Psychodramatiker*innen gestärkt und konstruktive Kräfte für den gewaltfreien Widerstand gegen die Auswirkungen der anhaltenden Blockade durch Israel mobilisiert.
Als Folge der Corona-Pandemie konnten Maja Hess und Ursula Hauser im 2020 und 2021 nicht nach Gaza reisen. Die von ihnen geleiteten Supervisionen der Psychodramatiker*innen werden virtuell durchgeführt. Aufgrund der zusätzlichen Belastung – sowohl durch Covid-19 als auch durch den erneuten Gaza-Krieg im Mai 2021 – werden die Sitzungen zurzeit dafür monatlich abgehalten. Der Online Modus erlaubt diesen regelmässigeren Austausch mit den Kolleginnen in Gaza.
Jetzt für die medico-Projekte in Palästina spenden!
Das 1990 gegründete Gaza Community Mental Health Programme (GCMHP) ist die führende palästinensische Nichtregierungsorganisation im Bereich psychosoziale Gesundheit. Das erklärte Ziel der Organisation ist es, die psychosoziale Gesundheit der palästinensischen Gemeinschaft zu verbessern, indem sie klinische, soziale, Forschungs- und Ausbildungsdienste anbieten und sich für die Rechte von Frauen, Kindern und Opfern von Gewalt, Folter und Menschenrechtsverletzungen einsetzen. Die Vision der GCMHP ist die Schaffung einer palästinensischen Gesellschaft, in der die Menschenrechte geachtet werden und die Menschen in Freiheit und Würde leben können.