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Die aktuelle Waffenruhe in Gaza verschafft der Bevölkerung eine Atempause. Für die medico-Partner*innen vor Ort bedeutet dies jedoch kaum Entlastung. Die Lage bleibt äusserst kritisch, und der Bedarf an Hilfe ist enorm. Mit dem Waffenstillstand können endlich wieder mehr humanitäre Güter nach Gaza gelangen – jetzt ist unsere Unterstützung dringender denn je! Nach 15 Monaten Vernichtungskrieg durch die israelische Armee mit mindestens 46’000 Todesopfern liegt der Gazastreifen in Trümmern. Täglich sterben weiterhin Menschen an den Kriegsfolgen, und mehr als 25’000 Verwundete und schwerkranken Patient*innen sind angesichts des weitegehend zerstörten Gesundheitssystems dringend auf Hilfe oder Evakuierung angewiesen.

Aktuell unterstützen wir drei lokale Partnerorganisationen in Gaza:

Die Palestinian Medical Relief Society (PMRS) ist als gemeinnützige Organisation die grösste nichtstaatliche Gesundheitsdienstleisterin in den besetzten palästinensischen Gebieten. In Gaza arbeiten ihre Teams unter extremen Bedingungen, um Verletzte zu behandeln, Binnenvertriebene medizinisch und psychosozial zu versorgen sowie Infektionskrankheiten vorzubeugen. Zudem wurde das Hebammen-Team erweitert, um schwangere Frauen in Notunterkünften zu betreuen. Der aktuelle Bericht der PMRS hebt die dringendsten Massnahmen hervor, die jetzt notwendig sind, um die Gesundheitsversorgung im Gazastreifen zu sichern.

Die Aktivist*innen der Jugendorganisation Mayasem Association for Culture and Arts, deren Kulturzentrum in einem kleinen Ort bei Khan Younis beheimatet war, sind selbst zu Binnenvertriebenen geworden. Trotz dieser Herausforderung hat sich das Kollektiv neu organisiert und leistet wertvolle Hilfe: Es betreibt Suppenküchen, verteilt Lebensmittel und Trinkwasser, hilft beim Aufbau von Zelten und Infrastruktur und bietet Aktivitäten wie Theateraufführungen und improvisierten Schulunterricht für Kinder und Jugendliche an. Aktuell unterstützt medico international schweiz die Organisation besonders bei der Beschaffung und Bereitstellung mobiler Toiletten.

Das Gaza Community Mental Health Programme (GCMHP) bietet psychiatrische Erste Hilfe und Notfallinterventionen in verschiedenen Regionen im Gazastreifen an. In immer wieder neu improvisierten Räumen führen sie Einzel-, Familien- und Gruppensitzungen mit Erwachsenen, Jugendlichen und Kindern durch und betreiben eine telefonische Hotline für psychologische Beratung. Zudem hat die Ausbildungsverantwortliche des GCMHP angesichts der aktuellen Situation die Initiative «Helping the Helpers» (Hilfe für Helfenden) ins Leben gerufen, in der sich psychologische Fachkräfte gegenseitig stärken, um ihre Arbeit fortzusetzen zu können und sekundäre Traumatisierungen zu vermeiden.

Die Menschen in Gaza brauchen weiterhin unsere Solidarität. Humanitäre, medizinische und psychosoziale Hilfe wird noch lange nötig sein. Vielen Dank für deine Spende!

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