In Chiapas hat die Gewalt gegen die indigene Bevölkerung und organisierte Gemeinden dramatisch zugenommen. Was können sie der Eskalation entgegensetzen? Und wie ist die medico-Partnerorganisation SADEC betroffen?
Am 14. Januar kam es in Guatemala zum erhofften Machtwechsel. Der Versuch den Antritt der rechtmässig gewählten Regierung zu verhindern, konnte durch massive soziale Proteste angeführt von den indigenen Bewegungen abgewendet werden. In den ersten Tagen im Amt trifft Bernardo Arévalo auf (erwartete) Probleme und setzt erste Akzente.
Am 17. November 2023 feiert die Zapatistische Armee der Nationalen Befreiung (EZLN) ihr 40-jähriges Bestehen. Knapp 30 Jahre ist es her, seit die EZLN im Januar 1994 mit einem bewaffneten «Aufstand der Würde» weltweit Aufmerksamkeit erregte. Heute suchen die Zapatistas angesichts der zunehmenden Gewalt und der Präsenz krimineller Organisationen im Bundesstaat Chiapas neue adäquate Formen, um ihre Gemeinden autonom zu regieren.
Nach pandemiebedingter Pause war im September 2022 endlich wieder eine Projektreise nach Guatemala möglich. Noch ganz frisch bei medico und mit wenig Vorkenntnissen zu Guatemala durfte ich die langjährige Projektverantwortliche Edith Bitschnau begleiten – Ein Erfahrungsbericht der eindrücklichen Reise durch 12 Comunidades.
Während der Corona-Pandemie zeigt sich verstärkt, welch wichtige Rolle traditionelle Hebammen und Pflanzenheiler*innen in der Gesundheitsversorgung in ländlichen Gebieten übernehmen. Unterstützung und Anerkennung von der Regierung erhalten sie weiterhin keine. [Edith Bitschnau, Februar 2022]
Die medico-Projektpartner*innen in Mexiko sind weiter stark mit der Corona-Pandemie beschäftigt und von der grassierenden Gewalt, Straflosigkeit und Korruption bedrängt. Trotzdem führen sie ihre Gesundheits- und Menschenrechtsarbeit mit viel Entschlossenheit weiter.
Seit 1994 begleitet die medico-Partnerorganisation SADEC in Chiapas zapatistische Basisgesundheitsinitiativen. Unterstützt wird sie dabei von jungen Zahnärzt*innen und Ärzt*-innen der Universidad Autónoma Metropolitana (UAM), die ihren Sozialdienst in Kliniken der selbstverwalteten zapatistischen Gemeinden absolvieren und im Gegenzug eine neue Welt kennenlernen.
Im Juni 2020 wurde in Guatemala der spirituelle Maya-Führer Domingo Choc Che von Nachbarn der «Hexerei» bezichtigt und ermordet. Domingo Choc gehörte der Maya Q’eqchi’ Bevölkerung an und war ein international anerkannter Experte in Maya-Medizin.
Magdalena kämpfte während des Bürgerkrieges in der Guerilla und erlitt in dieser Zeit einen Gehörverlust. Nach dem Krieg schloss sie sich der Selbsthilfevereinigung kriegsversehrter Menschen (AGPD) an und war in verschiedenen Funktionen für den langjährigen medico-Partner tätig. Magdalena erläutert uns, wie sie dieses Engagement als Frau* gestärkt hat.
Die medico Jahrespartnerschaft 2019/2020 ermöglichte es unserer Partnerorganisation SADEC, die Gesundheitsförderung im Bundesstaat Chiapas zu stärken. Vom SADEC-Koordinator Joel Herredia erfuhr ich, wie es ihnen gelang, trotz der neuen Herausforderungen durch die Corona-Krise ihre Arbeit erfolgreich fortzusetzen.