Die Hebammenvereinigung Rosa Andrade de Guiterrez wurde 1999 mit dem Ziel gegründet, in den ländlichen Gemeinden von Suchitoto eine kompetente Schwangerschaftsbetreuung, Geburtshilfe und Begleitung von Frauen und ihren Neugeborenen zu gewährleisten. Heute verlangt das Gesundheitsministerium in El Salvador die Geburt im Spital und die Aufgaben der Hebammen wandeln sich. Nach wie vor sind sie aber in den weit entlegenen Gemeinden oft die einzigen Ansprechpartnerinnen für die Anliegen der Familienplanung und der Frauengesundheit. Durch ihre Präsenz und die Anerkennung, die sie in den Gemeinden genießen, leisten sie zudem einen Beitrag an die Reduktion der weit verbreiteten häuslichen und sexuellen Gewalt gegen Frauen. Zusätzlich führen sie Kurse zu sexuellen und reprodutkiven Rechten für Jugendliche durch und übernehmen damit wichtige Funktionen in der Prävention von sexuell übertragbaren Krankheiten und Jugendschwangerschaften und in der psychosozialen Unterstützung von schwangeren Frauen in besonders schwierigen Situationen.

Ein Herzensanliegen der Hebammen-Gruppe ist das Thema der violencia obstétrica, der medizinischen Fehlbehandlung sowie Misshandlung und eklatanten Entwertung von Frauen rund um Schwangerschaft und Geburt. Schon seit Jahren berichtet der Hebammenverein von Fällen von gynäkologischer und geburtshilflicher Gewalt. Durch die Vernetzung im Land und die Verbindung zu internationalen Netzwerken ist es ihnen gelungen, verstärkt Gehör und politischen Raum für die Thematik zu schaffen.

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Ausführende Partnerorganisation:

Die Asociación de Parteras Rosa Andrade de Gutierrez wurde 1999 gegründet. Eine Herausforderung ist der aktuell stattfindende Generationenwechsel. Die Gründerinnen und älteren Hebammen bemühen sich aktiv darum, Nachwuchs zu finden. Im Jahr 2021 waren trotz schwieriger Umstände durch die Pandemie acht frisch ausgebildete Hebammen bei den Treffen dabei, weitere acht sind derzeit noch in Schulung. Auch im Vereinsvorstand sind nun jüngere Frauen aus den Dörfern vertreten.