Die Quartierinitiative AfroAtenas setzt sich seit ihrer Gründung für eine inklusive Gesellschaft und für die Rechte der LGBTIQ+ Community ein. Seit 2023 unterstützt medico das Projekt «Todos los Derechos para todas las personas» (Alle Rechte für alle Menschen) mit Fokus auf der Sensibilisierung der Bevölkerung, der Einforderung von Gendergerechtigkeit und der psychosozialen Begleitung von Transmenschen.
2022 wurde in Kuba das neue Familiengesetz angenommen. Es öffnet unter anderem die Ehe für gleichgeschlechtliche Paare, reformiert das Adoptionsrecht und erhöht den Schutz vor häuslicher Gewalt. Ein grosser Mangel ist jedoch, dass das reformierte Familiengesetz Transmenschen und ihre spezifischen Bedürfnisse vernachlässigt. Es fehlt weiterhin ein Gesetz zur Genderidentität.
Transmenschen in Kuba sind besonders stark der Diskriminierung, der geschlechterspezifischen Gewalt und gesundheitlichen Risiken ausgesetzt. Deswegen macht AfroAtenas mit Aktionstagen und kulturellen Anlässen die LGBTIQ+ Bevölkerung sichtbar und kämpft gegen Homo- und Transphobie. Zudem schafft die Initiative sichere Räume für den Dialog, die Vertrauensbildung und für politisches Empowerment. In Zusammenarbeit mit verschiedenen Fachpersonen stärkt AfroAtenas die Selbstorganisation der Transcommunity mit dem Ziel, eine schlagkräftige Interessenvertretung von Transmenschen aufzubauen, die in der Lage ist, ihre Bedürfnisse gegenüber dem Staat und der Gesellschaft zu artikulieren und an politischen Entscheiden teilzuhaben. Zur weiteren Unterstützung bietet das Projekt Personen aus der LGBTIQ+ Gemeinschaft und ihren Familienangehörigen psychosoziale Begleitung an. Ziel ist, ihre soziale Situation zu verbessern und die Auswirkungen von Ablehnung, Gewalt, und Diskriminierung zu mildern. Die Gruppenprozesse werden von psychologischem Fachpersonal begleitet. Im Rahmen des Projektes ist auch eine Zusammenarbeit mit der von medico unterstützten Psychodrama-Gruppe aus Havanna geplant.
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AfroAtenAs engagiert sich seit 2009 erfolgreich in der integralen Quartierentwicklung in der Stadt Matanzas. Die Vereinigung baut Brücken zwischen verschiedenen Bevölkerungsgruppen und Generationen und stärkt so das soziale Gefüge. Ziel ist es, dass alle Bevölkerungsgruppen eine aktive Rolle in der Gemeinschaft übernehmen und damit eine inklusive und solidarische Gesellschaft stärken. Ein wichtiger Fokus ist die Begleitung und das Empowerment von Menschen mit Beeinträchtigungen, älteren und chronisch kranken sowie gewaltbetroffenen und aufgrund ihrer sexuellen Orientierung und/oder Geschlechteridentität diskriminierten Menschen.